Bevor ich schon bald für zwei Jahre in die Ukraine verreise, wollte ich noch unbedingt in diese Sternwarte. An diesem (fast) wolkenfreien Freitag Abend haben meine Freundin und ich die Sternwarte besucht 🙂
Gemäss Tipp auf der Homepage war ich für die Tickets schon eine halbe Stunde früher dort. Für die öffentliche Führung werden 50 Leute rein gelassen. Das Wetter war phänomenal und weil so viele Besucher angelockt wurden, gabe es einige, die nicht mehr reindurften. Eintritt Erwachsene: 15 Franken.
Nur noch ein paar Wölkli störten den Nachthimmel. Für eine Sternwarten-Führung passte das Wetter perfekt! 🙂 Wir waren schon ganz gespannt!
Mit den 50 Leuten, die sich in der kleinen Kuppel um das Teleskop drängelten war es etwas eng. Ringsum den Turm gab es noch vier Balkone, auf denen man ab und zu mal nach Luft schnappen konnte. Die Aussicht auf die Stadt Zürich in der Abenddämmerung war umwerfend!
Das Teleskop ist durch ein Holzdach geschützt, welches bei Betrieb um einen kleinen Spalt geöffnet wird. Das Teleskop ist in alle Himmelsrichtungen schwenkbar, auch senkrecht. Dreht man das Teleskop, muss das Dach auch verschoben werden. Das war immer ganz lustig, weil es so aussah, als drehe sich der ganze Turm.
Da sich unser Nachthimmel dreht (weil unsere Erde sich dreht), gibt es am Teleskop einen kleinen Motor, der das Teleskop unmerklich mitdreht. Im Hintergrund war immer so ein leises Surren zu hören.
Das „grosse Teleskop“ besteht aus drei Teleskopen mit drei verschiedenen Vergrößerungen. Die zwei kleineren Teleskope werden vorwiegend dazu verwendet, um ein Objekt zu suchen. Das Grosse zum betrachten. Der Moderator stellte immer das Teleskop auf ein Objekt ein und die Besucher konnten dann nacheinander, hier den Mond, betrachten.
Durch hochkompliziertes Gefummle gelang es mir, durch das Objektiv des kleinsten Teleskops ein Foto zu machen 😛
Als nächstes richtete der Moderator das Teleskop auf den Saturn. Während die Besucher nacheinander am Teleskop vorbeispazierten, erzählte er ein paar spannende Fakten über den Saturn, seine Ringe und verschiedene Entdeckungen früherer Astronomen.
Kaum war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden, wurde es über Zürich dunkel und man konnte den Sternenhimmel sehen. Auf einem Balkongerüst konnte ich ein tolles Foto von der Venus über der „Zürcher Skyline“ schiessen. Wenige Minuten später wurde diese von bösen Wolken verschluckt 😯
Die Sternwarte wurde von innen ganz schön beleuchtet und es herrschte eine ganz tolle Atmosphäre.
Diesmal ging ich als letzter ans Teleskop, damit ich mich in aller Ruhe auf das Fotografieren konzentrieren konnte. Was dabei herauskam erstaunte selbst den Moderator! Geschickt die Kamera hinhalten und mehrmals abdrücken.
Toll fand ich die Animationen und Bilder, die zusätzlich zu den Erklärungen des Moderators gezeigt wurden. Die vielen spanenden und sauber aufgearbeiteten Informationen konnten so gut vermittelt werden.
Gegen Ende der Führung richtete der Moderator das Teleskop auf einen „Edelstein an unserem Nachthimmel“; Ein Doppelstern Namens Albireo, welcher ca. 390 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt.
Auf Wikipedia habe ich ein ganz schönes Fotos gefunden, auf dem der Farbunterschied der beiden um sich kreisenden Sonnen gut zu erkennen ist.
Die Führung dauerte 2.5 Stunden (1 Stunde länger als angegeben) und war sehr spannend und informativ. Es dauerte länger, weil wir so viele Besucher waren und uns der Moderator unbedingt noch den Doppelstern zeigen wollte 😀 Erstaunlich für mich war die Informationsdichte und der Aufbau der Erzählungen. Zu keiner Zeit wurde es mir langweilig oder verstand etwas nicht. Auch auf Fragen gab es informationsreiche Antworten.
Bei schönem Wetter sehr empfehlenswert!